Die Königin

BienenköniginBienenkönigin

In jedem Bienenkasten, in jedem Bienenvolk leben viele Tausend Bienen. In der Hauptsache Arbeiterinnen und mehrere Hundert Drohnen, aber nur eine Bienenkönigin.
Sie hat keine Krone, aber viele Imker kleben ihr ein kleines, rundes, farbiges Plättchen auf den Rücken, manchmal mit einer Nummer versehen, um sie besser identifizieren zu können.

Während die Arbeiterinnen im Sommer nur ca. 45 Tage leben, kann die Königin bis zu 5 Jahre alt werden. Die Königin ist die wichtigste Biene des ganzen Stocks und die Mutter aller dort lebenden Bienen. Sie hält die Gmeinschaft der Bienen zusammen, die weitgehend nach demokratischen Gundsätzen lebt. Mit den Pheromonenaus ihren Duftdrüsen beeinflußt sie das ganze Volk. Diese verhindern auch, dass die an sich weiblichen Arbeiterinnen ihre Sexualität ausleben.
Stirbt eine Königin, so ist das zunächst einmal ein großes Unglück für das Volk. Die Bienen merken den Verlust innerhalb von einer Stunde und zeigen das durch ein deutliches Heulen dem Imker an.

Die Königin ist ständig von einem Hofstaat aus ca. 12 Bienen umgeben. Sie wird von diesen dauernd berührt und betätschelt und gibt ständig Pheromone an ihre Umgebung ab. In der Hauptsaison, wenn draußen alles blüht und wächst, legt sie ca. 1.000 bis 2.000 Eier täglich, gewichtsmäßig mehr, als sie selbst wiegt.
Entsprechend gut wird sie dann auch von ihrem Hofstaat gefüttert. Die Eier sind ca. 2mm lang und 1mm dick und werden in die sauber geputzten Wabenzellen gelegt. Bei kaltem, regnerischem Wetter und bei schlechten Trachtverhältnissen (weniger offene Blüten) wird die Königin schlechter gefüttert und die Legeleistung automatisch gebremst.

Wenn eine Königin, ganz gleich aus welchem Grund, stirbt, dann ziehen die Arbeiterinnen aus einem der letzten Eier der alten Königin eine neue Königin. Die neue, sich entwickelnde Weisel wird mit einem besonders guten Futter, dem Gelee Royal gefüttert und schlüpft daher bereits nach 16 Tagen
Die Königin braucht jetzt 5 – 10 Tage, bis sie in die richtige Hochzeitsstimmung kommt. In dieser Zeit unternimmt sie kleine Orientierungsflüge von 5 – 10 Minuten bei über 15 Grad Wärme, um sich den Heimatstock einzuprägen.
Wenn das Wetter sonnig und warm ist, fliegt die Königin zwischen 12.00 Uhr und 17.00 Uhr zum Hochzeitsflug aus. Dazu sucht sie einen so genannten Drohnensammelplatz in der Umgebung auf. Dort haben sich über 1.000 Drohnen versammelt, die nur auf die Königin warten. Sie wird dann von 10 – 20 Drohnen in der Luft begattet und erhält dabei 4-5 Millionen Spermien, die in der Regel für ihr ganzes Leben ausreichen.
Die zu Begattung gekommenen Drohnen fallen sofort nach der Kopulation tot auf die Erde

2 – 3 Tage nach dem Hochzeitsflug beginnt die Königin mit der Eiablage. Bevor sie in eine sauber geputzte Zelle ihr Ei legt, misst sie mit ihren Vorderbeinen Zellform und Größe. In die größeren Drohnenzellen legt sie ein unbefruchtetes Ei. Aus diesem Ei schlüpft dann ein Drohn, der keinen Vater hat, sondern nur die Erbeigenschaften der Mutter.
Man nennt diesen Vorgang Jungfernzeugung oder Parthenogenese. In die etwas schmaleren Wabenzellen und in die Königinnenzellen werden dann immer befruchtete Eier gelegt.

Da die Legeleistung der älteren Königinnen nachlässt, werden sie schon nach 2-3 Jahren durch eine neue, wertvolle Weisel ersetzt. Nur besonders gute Zuchtmütter lässt man länger im Bienenstock.



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